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"Die Dinge sind nie so wie sie sind. Sie sind immer das, was man aus ihnen macht."
Jean Anouilh
 
  
 
 
 
 

 
 
Geschichte der Familientherapie


Die Anfänge der Familientherapie sind in den fünfziger Jahren in den USA zu finden. Im besonderen waren es die Forschungsarbeiten zur Schizophrenie, die die Entwicklung familientherapeutischer Ideen vorantrieb. Aber diese Ansätze sind nicht ohne die Entwicklung, die die humanistische Psychologie in den USA einleitete, denkbar. So sind auch Reich, Moreno, Perls, u. Rogers indirekte Wegbereiter der familien-therapeutischen Bewegung.

Eine andere Quelle liegt in der Psychoanalyse. So ist es Sigmund Freud nicht fremd gewesen, daß die Familie ein wesentlicher Unterstützungsfaktor innerhalb der Psychotherapie sein kann (Freud 1917 u. 1937). Ebenfalls sind bei Jung und Adler Ideen zu finden, die später von Familientherapeuten wieder aufgegriffen werden. Nicht zuletzt ist zu erwähnen, dass viele Pioniere der Familientherapie vorher psychoanalytisch tätig waren (z.B. Nathan Ackermann, James Farmo, Iwan Boszormenyi-Nagy, Murray Bowen, Lyman Wynne, Mara Selvini ).

Die familientherapeutische und systemische Theorie ist nicht ohne die Entwicklungen in anderen Wissenschaften denkbar. In der modernen Physik sind besonders Albert Einsteins Relativitätstheorie und Heisenbergs Postulat der Unschärfe Relationen zu nennen. Sie ermöglichten die Entwicklungen eines neuen Paradigmas, indem die Beziehung zwischen den Objekten betrachtet wurde und damit eine neue Sichtweise und Beobachtung von Phänomenen entwickelt wurde.

Dieses Wissen um die gegenseitige Abhängigkeit und das Aufeinanderbezogensein unterschiedlicher Objekte beeinflusste Wissenschaftsgebiete wie die Mathematik, die Kybernetik und vor allem die moderne Biologie. Hier sind die Erkenntnisbiologen Humberto Maturana und Francisco Varela (1984)zu nennen, die mit ihren Arbeiten wesentliche Grundlagen für die systemische Theorie geschaffen haben. Mit ihren Arbeiten über den Konstruktivismus, haben sich Ernst von Glasaersfeld (1995) und Heinz von Förster besondere Verdienste für die systemische Theorientwicklung erworben.

Gregory Bateson hat das therapeutische Gedankengut der Familientherapie zu einem sehr frühen Zeitpunkt durch Überlegungen und Forschungen aus anderen Wissensgebieten bereichert: Kybernetik, Informatik, Semantik und Anthropologie lieferten weitere Ideen zu einer neuen Epistemologie der Familientherapie.

Der Hinweis auf die vielfältigen Ursprünge der Familientherapie soll allerdings nicht die Leistung der Pioniere der ersten Jahre schmälern. Vieles was heute schon gute Tradition für Familientherapeuten ist, hat in den 50 zigern großes Aufsehen erregt und viel Mut gekostet. Sie wagten sich über die Grenzen des Erlaubten hinaus, setzten damit ihr berufliches Ansehen aufs Spiel und bekamen viel Kritik aus der traditionellen psychotherapeutischen Welt. (Satir 1982)


Autor: Reinert Hanswille                                                          Letzte Änderung: 20. August 2019
Leitung ifs
Institut für Familientherapie, Systemische Supervision und Organisationsentwicklung

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